Donnerstag, 6. September 2007

Filmkritik zu Halloween

Kritik:
Gleich vorweg, es handelt sich hier um ein Remake, soll heißen eine Altbekannte Storyline wird frisch aufgearbeitet und neu verfilmt. Dabei hätte ich natürlich nicht gedacht das sich Rob Zombie tatsächlich an den John Carpenter Klassiker "Halloween" von 1978 traut.
Jedoch liegen Welten zwischen den Filmen, Rob Zombie setzt den Fokus von Anfang an auf Michael Myers, er ist die Hauptfigur und nicht wie in Carpenters Klassiker die Opfer oder Dr. Loomis. Die Geschichte ist in seiner Konstruktion von Anfang an spannend, jeden Halloweenfan schlagt von der ersten Filmsekunde das Herz ein ganzen tick höher. Die Story ist so fesselnd das wir Michael Myers Kindheit erst nach ca. 40 Minuten verlassen. Das Level der Brutalität ist auf den neusten Stand und Blut sowie Leichen gibt es im Gegensatz zum Original reichlich.
Michael Myers, von seiner Schwester Judith gehänselt, von Schulkameraden schikaniert und von seinen Stiefvater angebrüllt und verprügelt verfällt er langsam den Wahnsinn. Das einzige was den 10 jährigen bleibt ist seine Kleine Schwester Boo die grade mal 2 Jahre ist, sie ist die einzige die niemals böse zu ihn ist.
Geschickt spielt Rob Zombie mit dem Publikum in einer Sekunde könnte man denken Michael ist Traurig und gedemütigt in der nächsten greift er eiskalt zum Messer. Allein für die Reise durch Michael Myers Kindheit hat sich Rob Zombie einen Orden verdient. Während es grade in Michaels Kindheit sehr viele Sprachdialoge für den späteren Maskenmörder gibt, versumpft er als ausgewachsener Psychopath völlig. In gewohnter Michael Myers Manier bewegt er sich, er senkt den Kopf vor seinen Opfern etwas seitlich, alles was ein Halloweenfan von Michael Myers verlangt wurde gut in den Film eingearbeitet. Hatte noch John Carpenter das Motto gepflegt: "Um so weniger du ihn zeigst um so beängstigender ist er", geht Rob Zombie einen ganz anderen Weg.
Fast den ganzen Film können wir das Handeln von Michael Myers beobachten, der über 2 Meter große
Tyler Mane lässt Michael Myers hier bedrohlich wie nie wirken. Hat man den Film erst einmal gesehen bekommt man sofort Appetit auf mehr, der Film ist Handwerklich sehr gut gemacht und ist höchstens zu 25 % ein Remake. Grade das macht es für alle Interessant, wer das Original kennt und natürlich liebt der freut sich wie ein Kleinkind über das Wiedersehen mit altbekannten Szenen, wer das Original nicht kennt erlebt hier einen Horrorfilm wie er ihn noch nie gesehen hat.
Auch nach 29 Jahren hat die Story um Michael Myers der Babysitter meuchelt nichts von seinen Glanz und an seiner Spannung einbüssen müssen. Besonderst überrascht war ich von den Darstellerischen Leistungen Malcolm Mc Dowell`s grade die Rolle des Dr. Sam Loomis (oder wie er bei Rob Zombie heißt Samuel) neu zu vergeben war ein derbes Stück Arbeit. Die Halloweenfans lieben diesen Charakter und bringen ihn sofort mit Donald Pleasence in Verbindung, Dowell jedoch kann durchaus überzeugten.
Auch hier wurde etwas besonders geschaffen und das ist eine art Freundschaft zwischen Michael und Sam Loomis, ein Detail was den Film zusätzliche Würze verleit, auch Sam Loomis schein einsam zu sein und bezeichnet Michael an seinen letzten Arbeitstag im Smith`s Grove sogar als seinen besten Freund. Das er diese Aussage ernst mein kann man grade am Ende des Film deutlich erkennen, er versucht nicht Michael zu Jagen und Töten nein er will ihn helfen. Die Nachdrehs die Rob Zombie veranlasste waren sehr Sinnvoll, so wurden einige doch ehr schwachsinnig Brutal und Makabere Filmszenen durch Spannung und Story ersetzt. Dies kam grade dem Filmende zugute welches doch ehr einfallslos und etwas abgehackt wirkte, ich schätze das die entfallenen oder auch ersetzen Szenen ihren Platz als Extras auf der DVD finden werden.
Interessant am Film ist auch das Michael seine kleine Schwester nicht einmal ermorden will, er will sie einfach schützen, schützen vor einer kranken Welt wie er sie erleben musste, er liebt seine Boo (Laurie) und das gibt den Film etwas einzigartiges.


Fazit:
Hier hat Rob Zombie alles richtig gemacht, der Film kommt nicht wie ein Billiger Carpenter Abklatsch daher sondern weiß sich selbst zu helfen. Der Sound macht den Film und so soll es auch sein ein Mix aus klassischen John Carpenter Sound vom Original und weiteren spannungsgeladenen Sounds fesseln den Zuschauer am Kinositz. Michael Myers bleibt Michael Myers und kann weder Reden noch wird er sich schnell bewegen. Einzig allein die Opfer kommen in diesen Film etwas knapp, kaum lernt man die Charakter kennen sind sie auch schon wieder Tod. Der Film konzentriert sich permanent auf Michael Myers und nicht auf Laurie Strode oder Dr. Loomis.
Die Darsteller konnten bis auf Tyler Mane (Michael Myers) und Malcolm Mc Dowlle (Dr. Samuel Loomis) nicht sonderlich überzeugen. Macht aber nichts da alle anderen Darsteller auch wirklich nur Nebenrollen haben selbst Scout Taylor- Compton als Laurie Strode bekommt nicht viel Zeit im Film. Zeitlich angepasst ist der Film natürlich sehr viel brutaler als das Original was den Film jedoch in keiner weiße schaden zufügt.
Alles in allen haben sich die Vorab- Kritiker (zu denn ich auch zählte) selbst mit den Küchenmesser ins eigene Fleisch geschnitten "Halloween" (2007) hat alle Erwartungen erfüllt und die ein oder andere sogar übertroffen, neben John Carpenters Original mit abstand der beste Halloweenfilm der je gedreht wurde. Der Film konnte in nur 2 Tagen sämtliche Kinorekorde in den USA sein eigen nennen und landete direkt auf Platz ein. Schade nur das Moustapha Akkad dies nicht mehr miterleben durfte.

2 Kommentare:

Mitch hat gesagt…

Ich fand den Film überhaupt nicht fesselnd. Der Film ist zwar deiner Meinung nach »auf dem neusten Stand« wenn es darum geht Blut zu zeigen – der Grusel entsteht aber anders. Und welcher 12-jährige gruselt sich heute noch vor Filmblut? Mehr zu meiner Meinung: http://filmundfernsehkritik.de/filmkritik/filmkritik-halloween-rob-zombie-usa-2007/

Feulner23 hat gesagt…

Ich finde es sind schon ein paar spannende Szenen dabei,aber das ist geschmackssache!
Ich habe den film schon mit freunden geschaut und die hatten fast den ganzen film über die hände vor dem gesicht!
Blut fließt da nicht viel,aber man gruselt sich halt und der film ist an machen stellen schon spannend